Mediation[1]
Warum Mediation?
Einvernehmliche Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen und Interessen aller beteiligten Akteure entsprechen, ist eine Herausforderung. In Konfliktsituationen aller Art bietet die Mediation einen sehr erfolgversprechenden Lösungsweg.
Was ist Mediation?
Unter Mediation ist ein freiwilliges, vertrauliches und klar strukturiertes Verfahren zu verstehen, das dazu geeignet ist, mit allen Beteiligten kreative Lösungen zu finden, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und verbindliche Vereinbarungen zu erarbeiten.
Wem nützt die Mediation?
Die Mediation nützt allen Beteiligten, denn sie führt zu nachvollziehbaren Entscheidungen, die von allen getragenen werden. Durch die Bereitschaft zum Dialog verbessern sich die Beziehungen zwischen den Akteuren. Gleichzeitig wird das Entstehen weiterer Konflikte verhindert und die Gefahr der Konflikteskalation gebannt.
Was ist ein Mediator?
Mediatoren sind professionell ausgebildete Vermittler, die das Mediationsverfahren koordinieren und leiten. Sie unterstützen die Parteien in einem Konflikt bei der Lösungssuche, treffen jedoch selbst keine Entscheidung. Als neutrale Dritte dürfen sie weder zum Kreis der Betroffenen gehören noch Eigeninteresse an der Konfliktlösung haben. Mediatoren sind allen Beteiligten gleichermaßen verpflichtet.
Was zählt zu den Aufgaben des Mediators?
Mediatoren unterstützen die Beteiligten bei der eigenverantwortlichen Entscheidungsfindung, lösen jedoch nicht deren Konflikte. Sie kümmern sich darum, dass Konfliktlösungen im Sinne aller Beteiligten gefunden werden, übernehmen jedoch keine inhaltliche Verantwortung für die Ergebnisse.
Wer sind die Teilnehmer?
Für die nachhaltige Lösung eines Konfliktes ist es unerlässlich, dass alle direkt involvierten Einzelpersonen oder Vertreter von Konfliktparteien bereit sind, freiwillig und konstruktiv an der Mediation teilzunehmen. Weiterhin sollten auch alle die Personen und Gruppen eingebunden werden, die mittelbar betroffen sind und somit ebenfalls ein Interesse an der Konfliktlösung haben. Die Teilnehmer sind unabhängig von Status- und Hierarchieunterschieden völlig gleichberechtigte Mediationspartner.
Was zählt zu den Aufgaben der Teilnehmer?
Alle Teilnehmer müssen an einer konstruktiven Mitarbeit interessiert sein, die Vertraulichkeit des Verfahrens wahren und über ausreichend zeitlichen Spielraum verfügen, um an den Sitzungen teilnehmen zu können. Vertreter von Interessensgruppen müssen über ein klares Verhandlungsmandat und Entscheidungsbefugnis verfügen. Sie sind dazu verpflichtet, die von ihnen vertretenen Gruppen über die Arbeitsergebnisse kontinuierlich zu informieren. Die Beteiligung aller Betroffenen stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor im Mediationsverfahren dar. Nur wenn alle Betroffenen teilnehmen, wird die gemeinsam gefundene Lösung auch tatsächlich dauerhaft und tragfähig sein. Die Teilnahme am Verfahren ist jedoch freiwillig und kann jederzeit beendet werden.
Der typische Ablauf eines Mediationsverfahrens
Ein Mediationsverfahren durchläuft in der Regel folgende Phasen:
Ø Bestimmung der Teilnehmer an der Mediation (in Zusammenarbeit mit dem Mediator)
Ø Klärung der Konfliktursache
Ø Behandlung der involvierten Emotionen
Ø Feststellung der Positionen und Herausarbeitung der in den Positionen enthaltenen
Interessen und Bedürfnisse aller Teilnehmer
Ø Erarbeitung von verhandlungsrelevanten Themen und möglichen Lösungsalternativen
Ø Bewertung der Alternativen und Auswahl der konsensfähigen Optionen
Ø Ausarbeitung und Unterzeichnung einer Mediationsvereinbarung: In der
Mediationsvereinbarung werden die Ergebnisse in einer verbindlichen Übereinkunft
schriftlich festgehalten. Zusätzlich werden Mechanismen vereinbart, um die Umsetzung der
beschlossenen Maßnahmen zu überwachen und ggf. den Informationsfluss zwischen den
Teilnehmern auch künftig aufrecht zu erhalten
.
[1] Zusammenstellung nach: ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR UMWELT UND
TECHNIK (2001): Das Handbuch Umweltmediation – Konflikte lösen mit allen Beteiligten.-
ÖGUT-NEWS 2.01, 40 S.; Wien
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